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Manie
Symptome und Zeichen

In vielerlei Hinsicht kann man eine Manie als das „Gegenteil einer Depression“ bezeichnen. Typische Symptome sind beispielsweise:

  • starke Erregung, innere Getriebenheit
  • intensive, aber unbegründete gehobene, heitere Stimmung, teilweise aber auch Gereiztheit bzw. missmutige Umtriebigkeit
  • rastlose Aktivität und Unruhe
  • mangelnde Sensibilität für die Bedürfnisse und Gefühle der unmittelbaren Mitmenschen
  • hemmungsloses und unkritisches Verhalten
  • den Betroffenen gehen ständig neue Ideen durch den Kopf, dies reicht von einer Weitschweifigkeit der Gedanken bis zur Ideenflucht
    • Weitschweifigkeit – beim Reden über ein Thema gerät der Betroffene immer wieder auf Abwege vom ursprünglichen Thema, zu dem er nur umständlich wieder zurückfindet.
    • Ideenflucht: die Gedanken folgen rasend schnell aufeinander, der Betroffene gelangt vom „Hundertsten ins Tausendste“, die Assoziationen können gelockert sein. Trotzdem bleiben die Gedanken an sich logisch aufeinander folgend, jedoch ist es dem Betroffenen kaum möglich, eine weitergehende Frage zu beantworten, da er nicht zum Ziel seiner Erzählung zurückfindet bzw. immer wieder abschweift
  • Logorrhoe: starker Rededrang, im Extremfall überschlagen sich die Worte so sehr, dass es dem Zuhörer kaum oder nicht möglich ist, etwas zu verstehen
  • ins Maßlose gesteigertes Selbstbewusstsein
  • Realitätsverlust
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  • Größenwahn (Megalomanie)
  • sonstige Wahnvorstellungen, die mitunter über mehrere Wochen bis Monate als „Realität“ verteidigt und ausgebaut werden (sie kommen allerdings wie Halluzinationen nur bei so genannten Manien mit psychotischen Symptomen vor, auch ohne Wahn kann eine Manie vorliegen)
  • Halluzinationen, abgeschwächt ist eine verstärkte, intensive Wahrnehmung von Farben und Eindrücken typisch, auch Wachträume, welche die Aufmerksamkeit stark mindern können
  • stark vermindertes Schlafbedürfnis
  • häufig Zähneknirschen, Schmatzen und Reden im Schlaf
  • manchmal Vernachlässigung von Nahrungsaufnahme und Körperhygiene

Der Antrieb und die Stimmung sind weit übernormal – mitunter bis ins äußerste Extrem gehoben – am Limit. Übermäßige Beschäftigung mit angenehmen Dingen ist typisch; fanatisch und exzessiv wird ein Teilbereich ausgeübt, während andere, oft wichtigere Dinge, völlig vernachlässigt werden. Häufig geben die Betroffenen mehr und schneller Geld aus als üblich. Mitunter werden von Erkrankten während einer Manie aufgrund ihrer Größenideen sogar massenweise Geschäfte getätigt, die für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr unangenehme Folgen wie hohe Verschuldung haben können. Die Libido ist gesteigert, die Geselligkeit und die Gesprächigkeit ebenso, die Betroffenen können allerdings auch völlig enthemmt werden, die Kontrolle über sich selbst verlieren. Selbst wenn sie dies noch wahrnehmen, verausgaben sie sich völlig, obwohl ihnen bewusst ist, dass dies schädliche Folgen haben kann.

Das Gesamtbild einer Manie unterscheidet sich von Fall zu Fall, oft auch von Episode zu Episode bei einem einzigen Patienten. Man kann zwischen der klassischen Manie (mit einer im Vordergrund stehenden Antriebssteigerung und gehobener Stimmung) und der gereizten Manie (mit zornig-gereizter Stimmung) unterscheiden. Bei extremer Beschleunigung von Denken und Sprechen ist eine verworrene Manie möglich, ein Krankheitsbild, das einem Verwirrtheitszustand, wie er bei hirnorganisch bedingten psychischen Störungen vorkommt, sehr ähnlich sein kann. Eine Manie kann je nach Ausprägung für den Betroffenen und die Angehörigen sehr belastend sein und schwerwiegende soziale Folgen haben. Den von der Manie Betroffenen wird dies erst bewusst, wenn die Manie abgeklungen ist. Es kommt dann nicht selten zu schweren Schamgefühlen.

In der Manie zeigen Patienten oft völlig unangepasstes, distanzloses Verhalten: beispielsweise werden fremde Leute einfach angesprochen und in Gespräche verwickelt, die weit jenseits gesellschaftlicher Konventionen liegen. In Gaststätten werden Lokalrunden ausgegeben, Geld und Wertgegenstände werden an Fremde verschenkt; häufig kommen auch sexuell anzügliche Verhaltensweisen sowie häufige und wahllose sexuelle Kontakte mit fremden Personen vor. Freunde und enge Angehörige, der Ehepartner usw. können den Betroffenen nicht von diesen Verhaltensweisen abhalten, ein Maniker lässt sich kaum oder nicht bremsen oder belehren. Heftige Streitigkeiten mit lautstarken und schweren Beleidigungen gegenüber nahestehenden Personen sind dann meist die Folge. Alle diese Handlungen können völlig persönlichkeitsfremd sein.

An einer Manie Erkrankte haben während der manischen Phase typischerweise keinerlei Krankheitseinsicht; sie kommen sich nicht krank vor, sondern „fühlen sich blendend“. Angehörige oder andere Experten der Krankheit hingegen vermögen die Krankheit zu erkennen. Wenn die Phase abgeklungen ist, sitzen die Erkrankten vor einem großen Scherbenhaufen und sind voller Schamgefühle wegen ihres Verhaltens. Aufgrund der Selbstüberschätzung kann es auch zu selbstgefährdendem Verhalten bis hin zum Suizid kommen; seltener besteht eine Fremdgefährdung, welche durch die gesteigerte Kraft, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit (etwa gegenüber manchen Beruhigungsmitteln) akuter Maniker noch potenziert werden kann.

Neben reinen Manien kann auch eine gemischte Phase (Mischzustand) auftreten: Neben manischen kommen dann auch depressive Symptome vor: Meist hat man dann die Getriebenheit der Manie mit dem schlechten Gefühl der Depression, in diesem Zustand spielt Suizidalität eine große Rolle.

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Carpe diem
 
 
 
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